Muss-Kriterien / Teilnahmevoraussetzungen:
Der Teilnahmeantrag muss alle nachfolgenden Muss-Kriterien erfüllen. Die Nichteinhaltung der genannten Muss-Kriterien bzw. das Nichterbringen der entsprechenden Nachweise kann zur Nichtberücksichtigung des Anbieters als Teilnehmer im Vergabeverfahren führen. Die Muss-Kriterien werden mit erfüllt/nicht erfüllt bewertet. Es gelten folgende Muss-Kriterien:

- Termingerechte Einreichung des Teilnahmeantrags.
- Das Bilden von Arbeitsgemeinschaften ist nicht erlaubt.
- Vollständiges und konformes Ausfüllen sowie Unterzeichnen der Formulare gemäss den Beilagen zu den Präqualifikationsunterlagen.
- Einreichung des Teilnahmeantrags mit allen Beilagen und verlangten Unterlagen in deutscher Sprache. Ausgenommen sind allfällige nicht in deutscher Sprache verfügbare Unterlagen wie Firmenstruktur und Organisation, Geschäftsberichte, Qualitätssicherungssystem oder Produktbeschreibungen. Diese können in englischer Sprache geliefert werden.
- Der Teilnahmeantrag ist in zwei (2) Papierexemplaren und in zwei (2) Exemplaren auf einem elektronischen Datenträger (CD-ROM oder USB-Stick) schriftlich einzureichen. Original und Ko-pie sind entsprechend zu kennzeichnen.
- Original und Kopie müssen miteinander mit den mitgelieferten elektronischen Datenträgern übereinstimmen.
- Anbieter mit Geschäftssitz im Ausland haben bis zum Zeitpunkt des Zuschlags ein Zustelldomizil in der Schweiz zu bezeichnen. Der Firmensitz muss nicht in die Schweiz verlegt werden. Das Zu-stelldomizil ist mit dem Teilnahmeantrag bekannt zu geben.
- Mit der Einreichung des Teilnahmeantrags verpflichtet sich der Anbietende, nach erfolgreichem Durchlaufen des Präqualifikationsverfahrens auch effektiv ein Angebot bis zum Eingabetermin einzureichen.
- Erfüllung der massgeblichen Vorschriften der Starkstromverordnung (zum schweizerischen Elektrizitätsgesetz) sowie der nationalen, technischen Normen.
- Es werden nur Anbieter berücksichtigt, welche eigene Entwicklung-, Engineering-, Kompetenz-, Service-, Dienstleistungs- und Support-Bereiche für kommunikationstechnische Einrichtungen (MPLS-TP und SDH) im Gebiet der Hoch- und Mittelspannungs-Schaltanlagen bzw. versorgungs-kritischen Anlagen vorweisen. Es werden nur Anbieter berücksichtigt, welche die ausgeschriebenen Lieferungen und Leistungen zu mindestens 80% selber produzieren/erbringen (keine Handelsfirmen). Reine Handelsfirmen sind nicht zugelassen.
- Eignung der Hybriden Multiservice Plattform (1/10Gbit/s MPLS-TP, STM-1/4/16 und integriertem Access-Multiplexern) als Transportnetz für folgende Dienste und Verbindungsarten:
o Fernwirkverbindungen nach IEC 60870-5-101, IEC 60870-5-104 und IEC 61850 (inkl. GOOSE-Meldungen) mit Schnittstellen in folgenden Ausführungen: V.24,/V.28, V.35, X.24/V.11, RS-485 (2-wire/ 4-wire); Ethernet-Schnittstellen
o Verbindungen für Schnelldistanzschutz nach IEC 60834-1 mit einer garantierten End zu End Latenzzeit von < 5ms und einer Verfügbarkeit von mindestens 99.999%
o Verbindungen für Differenzialschutz mit einer garantierter End zu End End Latenzzeit von ≤ 6ms und einer Verfügbarkeit von mindestens 99.999%. Schnittstellen nach folgenden Standards: IEEE C37.94, ITU-T G.703, G.712, G.823, V.11. Garantierte maximale End zu End Symmetrie von ≤ 150us bei Nutzung IEEE C37.94 Kanälen oder ≤ 400us bei der Nutzung von anderen Schnittstellen
o Verbindungen für IEC 61850 GOOSE-Meldungen mit einer garantierten End zu End Latenz-zeit von ≤ 3ms und einer Verfügbarkeit von mindestens 99.999%
o Telefonverbindungen mit analoger a/b-Schnittstelle (Teilnehmer und Zentralenseite), 4-Draht E&M-Schnittstelle und Möglichkeiten für VoIP.
o Ethernet Layer 2 Dienste mit folgenden Schnittstellen: 10/100/1000BaseT, 100BaseFX und 1000BaseLX/SX, RJ45 oder SFP basierend, Power over Ethernet. Die Ethernet Schnittstellen unterstützen Ethernet über SDH (EoSDH, GFP ITU-T G.7041 und LCAS ITU-T G.7042 Funktionen und Ethernet über PDH (EoPDH, MLPPP Funktionen)
o Binäre Signale (Status- und Kontroll-Schnittstellen)
- Einhalten und Anwenden des Cybersecurity Minimalstandard gemäss „NIST Cybersecurity Framework“ Version 1.0
- Einhalten und Anwenden der Vorgaben gemäss BDEW-Whitepaper „Anforderungen an sichere Steuerungs- und Telekommunikationssysteme“ Version 1.1 03/2015
- Es werden nur Anbieter berücksichtigt, welche nach dem Projektabschluss alle Parametrier-, Engineering-, Konfigurations-, Test- und Diagnose-Tools (inkl. Lizenzen, Beschreibung und Be-dienungsanleitung der Tools) CKW für den Betrieb, First- und Second-Level-Support zur Verfügung stellen. Diese Tools müssen autonom bei CKW betrieben werden können. Cloud- oder externe Lösungen sind nicht zulässig.
- Der Anbieter muss über gültige ISO Zertifikate nach ISO 9001 und ISO 14001 oder von vergleichbaren QS-Systemen verfügen.
- Der Anbieter muss über einen Third-Level Support inkl. Beurteilung von Störungen innerhalb von 8 Stunden vor Ort verfügen.

Eignungskriterien:
Für die Prüfung der Eignung der Anbieter gelten folgende Kriterien, deren vollständige Erfüllung durch entsprechende Nachweise erbracht werden muss. Es müssen alle genannten Kriterien erfüllt werden. Die Eignung ist bezüglich des Anbieters und der von ihm beigezogenen Subunternehmer für die von diesen zu erbringenden Arbeiten/Lieferungen zu belegen. Erfüllt ein Anbieter die Eignungskriterien nicht, so kann dies zu dessen Nichtberücksichtigung als Teilnehmer im Vergabeverfahren füh-ren. Die Teilnahmeanträge und die Beschränkung der Zahl der zuzulassenden Anbieter (vgl. Anzahl maximal zugelassener Teilnehmer) werden nach den folgenden Kriterien und deren Gewichtung bewertet:

1.) Finanzielle Eignung des Anbieters (25%):
- Nachweis über die Eignung aus finanzieller und wirtschaftlicher Sicht (z.B. Geschäftsbericht, Jahresrechnung, aktueller Handelsregisterauszug, aktueller Betreibungsregisterauszug, Steuerauskunft, Bonitätsauskunft, Haftpflichtversicherung) (100%).
2.) Qualifikation der ausgeschriebenen Leistungen (65%):
- Nachweis über die erfolgreiche Realisierung von mindestens zwei vergleichbaren Projekten (vergleichbarer Liefer- und Leistungsumfang für ca. 40 Anlagen, vergleichbarer Projektum-fang, gleiches EVU-Anwendungsgebiet Hochspannungsanlagen NE1 bis NE 5 usw.) während den letzten drei Jahren (10%).
- Nachweis des Anbieters über seine Infrastruktur, seine Organisation, seine Kapazität, sein Know-how und seine Erfahrungen aus vergleichbaren Projekten, damit die ausgeschriebenen Lieferungen und Leistungen als gesamtes Leistungspaket erbracht werden können (z.B. Beschreibung der Personalkapazität, technische Ressourcen, Fertigungskapazitäten und Ausstattung im Hinblick auf die Erbringung des zu vergebenen Auftrages), nämlich eine Lösung für eine Hybride Multiservice Plattform für Energieversorgungsunternehmen oder Betreiber versorgungskritischer Infrastruktur mit 1/10Gbit/s MPLS-TP, STM-1/4/16 und integriertem Access-Multiplexern als Transportnetz. (Engineering, Parametrierung, Steuerung, Netzschutz, Überwachung/Managementsysteme, Messung/Zählung, Kommunikation/Netzwerk, Montage/Installation, Inbetriebsetzung, Schulung, Service etc.) (20%).
- Nachweise (White Papers) über die Eignung der Hybride Multiservice Plattform (1/10Gbit/s MPLS-TP, STM-1/4/16 und integriertem Access-Multiplexern) als Transportnetz für folgende Dienste und Verbindungsarten (20%):
°° Fernwirkverbindungen nach IEC 60870-5-101, IEC 60870-5-104 und IEC 61850 (inkl. GOOSE-Meldungen) mit Schnittstellen in folgenden Ausführungen: V.24,/V.28, V.35, X.24/V.11, RS-485 (2-wire/ 4-wire); Ethernet-Schnittstellen
°° Verbindungen für Schnelldistanzschutz nach IEC 60834-1 mit einer garantierten End zu End Latenzzeit von < 5ms und einer Verfügbarkeit von mindestens 99.999%
°° Verbindungen für Differenzialschutz mit einer garantierter End zu End Latenzzeit von ≤ 6ms und einer Verfügbarkeit von mindestens 99.999%. Schnittstellen nach folgenden Standards: IEEE C37.94, ITU-T G.703, G.712, G.823, V.11. Garantierte maximale End zu End Symmetrie von ≤ 150µs bei Nutzung IEEE C37.94 Kanälen oder ≤ 400us bei der Nutzung von anderen Schnittstellen
°° Verbindungen für IEC 61850 GOOSE-Meldungen mit einer garantierten End zu End Latenzzeit von ≤ 3ms und einer Verfügbarkeit von mindestens 99.999%
°° Telefonverbindungen mit analoger a/b-Schnittstelle (Teilnehmer und Zentralenseite), 4-Draht E&M-Schnittstelle und Möglichkeiten für VoIP.
°° Ethernet Layer 2 Dienste mit folgenden Schnittstellen: 10/100/1000BaseT, 100BaseFX und 1000BaseLX/SX, RJ45 oder SFP basierend, Power over Ethernet. Die Ethernet Schnittstellen unterstützen Ethernet über SDH (EoSDH, GFP ITU-T G.7041 und LCAS ITU-T G.7042 Funktionen und Ethernet über PDH (EoPDH, MLPPP Funktionen)
°° Binäre Signale (Status- und Kontroll-Schnittstellen)
- Nachweise von eigenen Entwicklung-, Engineering-, Kompetenz-, Service-, Dienstleistungs- und Support-Bereiche für kommunikationstechnische Einrichtungen (MPLS-TP und SDH) im Gebiet der Hoch- und Mittelspannungs-Schaltanlagen (10%).
- Nachweise für die Einhaltung und Anwendung folgender Punkte (10%):
°° Cybersecurity Minimalstandard gemäss „NIST Cybersecurity Framework“ Version 1.0
°° Vorgaben gemäss BDEW-Whitepaper „Anforderungen an sichere Steuerungs- und Telekommunikationssysteme“ Version 1.1 03/2015
- Nachweise für die Erfüllung folgender Anforderungen an die Hybride Multiservice Plattform (1/10Gbit/s MPLS-TP, STM-1/4/16 und integriertem Access-Multiplexern) (20%):
°° Elektromagnetische Verträglichkeit: Übereinstimmend mit CE, EN 55022 Klasse A, EN 61000-6-2 und EN 61850-3
°° höchste MTBF/MTTF Werte (≥ 55 Jahren)
°° geringe Leistungsaufnahme (Energieeffizienz)
°° Zentrales Management- und Überwachungssystem mit Möglichkeiten für End to End Bereitstellung der Verbindungen und Dienste
°° Ein lüfterloser Betrieb muss möglich sein
°° Verschlüsselungsmöglichkeit gemäss BSI und technischer Richtlinie TR-02102-2. Asymmetrische Verschlüsselung (Master Key) 512 Bit Diffie-Hellmann oder vergleichbar, symmetrische Verschlüsselung (Session Key) AES-GCM Algorithmus mit einer Schlüssel-länge von 256 Bit oder vergleichbar. Die Latenzzeit für die Verschlüsselung soll dabei unter 5µs liegen
°° platzsparende kompakte Bauform
°° wartungsfreier bzw. wartungsarmer Betrieb
°° geräuschloser bzw. geräuscharmer Betrieb
°° Gerätesysteme mit verschiedener Leistungsfähigkeit für unterschiedliche Standorte
°° integrierte Security Lösungen
°° Temperaturbereich -25°C … +60°C (im lüfterlosen Betrieb -25°C … +55°C) und maxima-le Luftfeuchtigkeit von 95% (nicht kondensierend)
- Nachweise über die Erfahrungen und Qualifikationen der Schlüsselpersonen (Projektleiter) aus vergleichbaren Referenzen in den letzten fünf Jahren inkl. Lebensläufe (10%).
3.) Qualitätsmanagement (10%):
- Qualität der Nachweise über gültige ISO Zertifikate nach ISO 9001 und ISO 14001 oder von vergleichbaren QS-Systemen (50%).
- Qualität des beschriebenen Third-Level Support inkl. Beurteilung von Störungen innerhalb von 8 Stunden vor Ort (50%).

siehe Unterlagen

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Verhandlungen mit allen oder mit einzelnen Anbieterinnen über Preise, Preisnachlässe oder damit zusammenhängende Änderungen des Leistungsinhalts sowie Abgebotsrunden sind gemäss § 15 öBG Luzern unzulässig. Die Vergabestelle kann von den Anbietenden Erläuterungen zu deren Eignung und deren Angebot einholen.

Simap und Luzerner Kantonsblatt

Gegen diese Ausschreibung kann innert 10 Tagen seit der Publikation beim Kantonsgericht Luzern, 4. Abteilung, Postfach 3569, 6002 Luzern, schriftlich Beschwerde eingereicht werden. Die Beschwerde hat ein Rechtsbegehren und dessen Begründung zu enthalten und ist im Doppel einzureichen. Die angefochtene Publikation und vorhandene Beweismittel sind beizulegen.