Ausgangslage: Die bisherigen Anwendungen des Kantons Bern für Wahlen und Abstimmungen sind veraltet und müssen mittelfristig ersetzt werden. Es wird abgeklärt, ob die bisherigen Anwendungen modernisiert werden können oder ob eine neue Anwendung eingeführt werden soll. Dabei interessiert die Staatskanzlei als zuständige Stelle, welche Wahl- und Abstimmungslösungen es auf dem Markt gibt und welche Funktionalitäten sinnvollerweise von einer Lösung erwartet werden können.
Sollte sich die Staatskanzlei für eine Ausschreibung entscheiden, könnten die erworbenen Informationen dazu dienen, eine funktional reichhaltige aber machbare Lösung auszuschreiben.

Anfrage: In dieser Anfrage geht es der Staatskanzlei darum, auf dem Markt der Softwareprodukte für Wahlen und Abstimmungen zu erkennen, welche Komponenten in welcher Konfiguration auf dem Markt sind, welche Standards existieren, was einfach und was nur aufwendig realisiert werden kann und welches der Mainstream für solche Produkte ist.
Anbieter senden uns bitte Produktinformationen zu ihren Lösungen beispielsweise Prospekte, Produktespezifikationen, Architekturpapiere oder auch Konzeptpapiere und Success stories von vergleichbaren Beschaffungen bzw. Realisierungen. Besonders interessiert sind wir an Produktekonstellationen, die in den letzten 2-5 Jahren in anderen Kantonen tatsächlich beschafft und eingeführt wurden.

Darüber hinaus ist die Staatskanzlei an der Beantwortung der nachfolgenden Fragen interessiert:

1. Systemarchitektur: Wie sieht die Systemarchitektur aus?
2. Endbenutzerarchitektur: Ist die Software webbasiert, gibt es eine Terminalserver-Lösung oder braucht es eine Installation der Programme bei den Benutzern?
3. Betriebsstandort und Plattform: Betreibt der Hersteller die Software in einem eigenen Rechenzentrum oder muss/kann die Software im Rechenzentrum des Kunden betrieben werden? Auf welchen Hard- und Software-Plattformen wird die Lösung betrieben?
4. Können die Gemeinden ihre Urnengangsresultate direkt in der Software erfassen? Können mit der Software auch einzelne Wahlzettel erfasst werden oder gibt es eine Schnittstelle für den Import von Proporzresultaten von der gemeindeeigenen Wahlzettelerfassungssoftware?
5. Wie funktioniert das Login der Gemeinden? Wer verwaltet die Benutzer?
6. Bietet die Software auch eine Webpublikation der Resultate an? Steht eine Schnittstelle für die Weiterverarbeitung der Daten zur Verfügung? In welchem Format werden Daten für die Weiternutzung angeboten?
7. Kann die Software Daten von E-Voting (Abstimmungen) und E-Election (Proporz und Majorz) per Schnittstelle über-nehmen und den Gemeinden anrechnen? Kann die Anrechnung kundenspezifisch definiert werden?
8. Wie können Exporte (Kandidatenlisten, Ergebnistabellen, Abstimmungsprotokolle, etc.) kundenspezifisch angepasst oder erweitert werden? Welche Formate stehen für die Exportausgabe zur Verfügung?
9. Zweisprachigkeit: Ist das System ein-, zwei- oder mehrsprachig? Kann die Terminologie individuell angepasst werden?