Zum Zeitpunkt der Vergabe «SAP-Implementierungspartner» war der Entscheid zur Umsetzung des Kreditorenworkflows in der Kantonsverwaltung Bern noch nicht getroffen. Diverse Abklärungen zeigten nun die Vorteile einer zeitgleichen und integrierten Umsetzung des Kreditorenworkflows sowie damit verbundene weitere Anforderungen hinsichtlich der Integration von SAP für die Finanz-, Personal- und Logistikprozesse der kantonalen Institutionen.

Ein Auftrag kann unter anderem dann freihändig vergeben werden, wenn die Ergänzung oder Erweiterung bereits erbrachter Leistungen an den ursprünglichen Anbieter vergeben werden muss, weil einzig dadurch die Kontinuität der Dienstleistungen gewährleistet ist (Art. 7 Abs. 3 Bst. f der Verordnung vom 16. Oktober 2002 über das öffentliche Beschaffungswesen, ÖBV).

Dieser Tatbestand ist vorliegend erfüllt. Unabdingbar für eine effektive und effiziente Umsetzung des Kreditorenworkflows ist die schnelle Einbindung in die laufenden Projekttätigkeiten. Diese Voraussetzungen werden in der erforderlichen Tiefe nur vom bisherigen Dienstleistungserbringer erfüllt. Würde der Auftrag anderweitig vergeben, wäre das SAP-Umsetzungsprojekt mit zusätzlichen hohen Koordinations- und Einführungsaufwänden (Einarbeitung eines anderen Anbieters) belastet und die qualitative und quantitative Kontinuität der Dienstleistung ohne massive Projektverzögerungen und damit zusammenhängende Mehrkosten nicht gewährleistet.