Vorankündigung 1348913: MSZW-STRECKENLOSE A1 - NORD

Publiziert am: 5. April 2024

SBB Bauprojekte Region Ost

Mit dem Projekt MehrSpur Zürich – Winterthur planen der Bund und die SBB eine neue Doppelspurlinie durch den Brüttenertunnel und den Ausbau der Bahnhöfe Dietlikon, Bassersdorf, Wallisellen und Winterthur und Winterthur Töss. Damit können der heutige Engpass im Bahnnetz zwischen Zürich und Winterthur behoben und der notwendige Angebotsausbau realisiert werden.
Das Projekt ist in fünf Abschnitte aufgeteilt:
- Abschnitt 1 Winterthur
- Abschnitt 2 Brüttenertunnel
- Abschnitt 3 Dietlikon
- Abschnitt 4 Bassersdorf
- Abschnitt 5 Wallisellen

Diese Vorankündigung bezieht sich auf den Abschnitt 1 Winterthur, Lose 140 & 141. Die Arbeiten in den Streckenabschnitten (Abschnitt 3 Dietlikon Los 340, Abschnitt 4 Bassersdorf Los 440 und Abschnitt 5 Wallisellen Los 540) werden separat vorangekündigt bzw. ausgeschrieben. Die Vorankündigung für den Abschnitt 2 Projektteil 240 Brüttenertunnel erfolgte am 20.10.2023.

Die SBB sucht für die ausgeschriebenen Lose jeweils einen Unternehmer, welcher im Wesentlichen folgende Bauleistungen erbringt: Spezialtiefbau, konstruktiver Ingenieurbau, Rückbau, Werkleitungsbau, Gleistiefbau unter Bahnbetrieb und Verkehrswegebau. Die Ausschreibung erfolgt nach dem Normpositionen-Katalog NPK. Die Ausführungsprojektierung und Bauleitung wird durch die bereits beauftragten Planergemeinschaften erbracht.

Die Bauarbeiten sind unter intensiver Koordination und Abstimmung mit den durch die SBB zu bauenden Bahntechnikarbeiten (Fahrbahn, Fahrleitung, Sicherungsanlagen, Kabelanlagen, Technische Anlagen etc.) zu realisieren. Eine entsprechende Erfahrung sowie die Berücksichtigung der für die Bahntechnikarbeiten notwendigen Zeitfenster ist zwingend.

Die Realisierung des Projektes hat intensive, umfassende Umbauarbeiten im bestehenden Gleisraum zur Folge. Aus Sicht der Logistik und Ressourcen als auch im Zusammenhang mit der Aufrechterhaltung des Bahnbetriebs werden sehr hohe Anforderungen an die Projektorganisation der ausführenden Unternehmer gestellt. Eine enge Abstimmung mit Fahrplan und Betrieb sowie den Nachbarabschnitten als auch den Nachbarprojekten ist gefordert.

Weitere Informationen zum Gesamtprojekt sind auf der offiziellen Projektwebseite zu finden: https://company.sbb.ch/de/ueber-die-sbb/projekte/projekte-zuerich-ostschweiz/bauprojekte-region-winterthur/zuerich-winterthur-bruettenertunnel/bauprojekte.html

BIM
Es ist vorgesehen, einzelne Bauwerke, aber auch die Trasseeplanung 3D-modellbasiert mit ausgewählten Attributen zu projektieren und zu realisieren. Die anbietenden Unternehmer sind entsprechend geschult, ausgerüstet und verpflichtet, mit den 3D-modellbasierten Angaben bauen zu können, seitens der Bauherrschaft vorgegebene digitale Plattformen zu beherrschen und zu bespielen und erforderliche Attribute für ein BIM-Modell der Ausführung in eingeforderter Qualität zurückspielen zu können.

Projektbeschrieb Abschnitt 1 Winterthur (Los 140 & Los 141)
Der Abschnitt 1, Winterthur erstreckt sich vom Portal Winterthur des Brüttenertunnels bis unmittelbar vor die Perronanlage des Bahnhofs Winterthur. Integrierte, ergänzende Projektbestandteile sind der Streckenabschnitt vom Bahnhof Kemptthal bis zum Portal Winterthur des Brüttenertunnels sowie der Streckenabschnitt in Richtung Bahnhof Töss inklusive des Umbaus des Bahnhofs Töss.

Das Portal des Brüttenertunnels in Winterthur befindet sich im Bereich Tössmühle kurz nach der Unterquerung der Autobahn A1. Um die geforderten Zugfolgezeiten mit maximaler Flexibilität einhalten zu können, sind im Bereich Winterthur zusätzlich zwei grössere Bauwerke, Überwerfung Neumühle und Unterquerung Storchen, zur kreuzungsfreien Einbindung des Bahnhofs Winterthur zu erstellen. Zudem ist die Neutrassierung im Bereich des Güterbahnhofs notwendig und die Linie aus Richtung Bülach wird unterirdisch an die Unterquerung Storchen angebunden. Der Bahnhof Töss wird modernisiert und gemäss den Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetztes (BehiG) ausgebaut. Um die geforderten Interventionszeiten im Tunnel gewährleisten zu können, muss das Interventionszentrum (IZ) mit dem Lösch- und Rettungszug näher an das Portal verlegt werden. Das IZ wird neu im Bereich Försterhaus angesiedelt und mit dem Technikgebäude für das neue Stellwerk kombiniert. Über das Los 140 Winterthur wird für das IZ die Baugrube, die Gebäudefundation und die Umgebungsarbeiten ausgeführt. Das eigentliche IZ-Gebäude wird über eine separate Beschaffung realisiert.

Das Los 140 realisiert mit zwei Tagbautunneln und zwei Tunnelrampen mit je einer Gesamtlänge von rund 400m den Rohbau für das nördliche Ende des Brüttenertunnels. Der Brüttenertunnel wird durch den Abschnitt 2 realisiert.

Die Haupt-lnstallationsflächen der beiden Lose 140 Winterthur und 141 Tössmühle befinden sich im Perimeter Auwiesenstrasse – Tössmühle zwischen der Autobahn A1 und der bestehenden Bahnlinie Zürich-Winterthur mit ergänzender Installationslogistik im Raum Försterhaus (erschlossen ab der Unteren Vogelsangstrasse) und im Raum Bahnhof Töss.

Das Los 140 Winterthur umfasst u.a. folgende Objekte (Liste nicht abschliessend):
- Neubau Tössbrücke
- Neubau Überwerfung Neumühle mit einer Länge von rund 700m
- Anpassung Unterführung Auwiesen
- Neubau Unterquerung Storchen mit drei Ästen in Richtung Nord, Süd und Bahnhof Winterthur Töss. Gesamtlänge rund 1 km.
- Neubau UE Dammstrasse
- Neubau Stützmauer Giesserstrasse
- Neubau Perronanlage und Personenunterführung Bahnhof Töss
- Neubau Aufgang Storchenbrücke
- Gleistiefbau: Neubau und Abbruch unter Bahnbetrieb. Gesamter Bereich ab Personenbahnhof bis zum Fluss Töss, inklusive Bahnhof Winterthur Töss und Güterbahnhof. Gesamtlänge Projektperimeter ca. 3 km, inklusive Fundamente, Entwässerungen und Kabelquerungen.

Im Los 140 Winterthur sind in etwa nachfolgende Hauptmengen geplant:
Aushub (Fest- und Lockergestein sowie Schotter): ca. 175’000m3
Schüttungen, Dammschüttungen, Erdarbeiten (Hinter- und Auffüllungen): ca. 13’000m3
Rühlwand: ca. 14'000 m2
Spundwand: ca. 5'000 m2
Bohrpfahlwand: ca. 400 m2
Nagelwand: ca. 3'500 m2
vorgespannte Anker: ca. 1'500 Stk.
Bodenverdichtungsmassnahmen (Rüttelstopfsäulen): -
Bohrpfähle: ca. 2'500 m
Mikropfähle: ca. 1'200 m
Gleistrasseebau: ca. 112'500 m2
Vorschotterung: ca. 99'200 to
Belagsarbeiten (inkl. ACRail): ca. 7'500 to
Betonarbeiten (Brücken, Unterquerungsbauwerk, Personenunterführung, Stützmauern, Ortbeton, Spritzbeton usw.): ca. 40'000 m3
Bewehrung: ca. 8'000 to
Werkleitungen für Wasser: ca. 1'500 m
Werkleitungen für Kabel (Leitungslänge, nicht Rohrblocklänge): ca. 40'000 m
Entwässerungsleitungen (Kanalisation, Trasseeentwässerung, usw.): ca. 22'000 m
Gewässerbaumassnahmen: -
Revitalisierungsmassnahmen: -
Schotteraufbereitung: -

Das Los 141 Tössmühle umfasst u.a. folgende Objekte (Liste nicht abschliessend):
- Aufwertung Kempt und Anpassungen Mündungsbereich Kempt in Töss
- Tagbautunnel und Tunnelrampen West und Ost
- Kemptquerung
- Interventionsplatz
- Durchlass Steigbach
- Gleistiefbau: Neubau und Abbruch unter Bahnbetrieb. Einbindung der beiden Gleise aus dem Brüttenertunnel in die bestehende Gleisanlage auf einer Länge von ca. 1 km inkl. Fundamente, Entwässerungen und Kabelquerungen.
- Bahnhof Kemptthal: Gleistiefbau unter Bahnbetrieb für Rückbau Weichenverbindungen

Im Los 141 Tössmühle sind in etwa nachfolgende Hauptmengen geplant:
Aushub (Fest- und Lockergestein sowie Schotter): ca. 90’000 m3
Schüttungen, Dammschüttungen, Erdarbeiten (Hinter- und Auffüllungen): ca. 82'000 m3
Rühlwand: ca. 800 m2
Spundwand: ca. 2'000 m2
Bohrpfahlwand: ca. 4000 m2
Nagelwand: -
vorgespannte Anker: ca. 400 Stk.
Bodenverdichtungsmassnahmen (Rüttelstopfsäulen): 11'000 m2
Bohrpfähle: ca. 400 m
Mikropfähle: ca. 200 m
Gleistrasseebau: ca. 40'500 m2
Vorschotterung: ca. 12'500 to
Belagsarbeiten (inkl. ACRail): ca. 7'500 to
Betonarbeiten (Brücken, Unterquerungsbauwerk, Personenunterführung, Stützmauern, Ortbeton, Spritzbeton usw.): ca. 22'000 m3
Bewehrung: ca. 4'000 to
Werkleitungen für Wasser: ca. 800 m
Werkleitungen für Kabel (Leitungslänge, nicht Rohrblocklänge): ca. 2'500 m
Entwässerungsleitungen (Kanalisation, Trasseeentwässerung, usw.): ca. 8'000 m
Gewässerbaumassnahmen: 10'000 m2
Revitalisierungsmassnahmen: 33'500 m2
Schotteraufbereitung: 47'000 to

Projektkultur aller Projektbeteiligten

Die SBB strebt mit allen Projektbeteiligten eine kollaborative Zusammenarbeit an, um die Herausforderungen der technisch und organisatorisch komplexen Bauprozesse im Interesse aller Projektbeteiligten effizient zu bewältigen. Aus diesem Grund sollen die nachfolgenden Leitlinien zu einer guten Projektkultur beitragen:

- Sicherheit und Zuverlässigkeit: Die Bauarbeiten finden in einem Gebiet mit sehr dichtem Zugverkehr statt. Im Projekt werden wir eine Kultur leben, welche die Sicherheit der Menschen in den Zügen und auf den Baustellen gewährleistet und gleichzeitig einen sicheren und zuverlässigen Bahnbetrieb ermöglicht. Deshalb wird beim Projekt MehrSpur Zürich-Winterthur eine gemeinsame Sicherheitscharta umgesetzt.

- Zusammenarbeit und Kommunikation: Die Projektbeteiligten kommunizieren vertrauensvoll, ehrlich, transparent und mit gegenseitigem Respekt gemäss dem Grundsatz: «Wir machen, was wir sagen, und wir sagen, was wir machen». Verhandlungen werden unter Berücksichtigung der obigen Kommunikationsregeln lösungsorientiert geführt.

- AVOR: Die Projektbeteiligten legen Wert auf eine gute, sorgfältige Arbeitsvorbereitung.

- Digitalisierung: Die Projektbeteiligten sind offen für digitale Arbeitsmittel, fördern und unterstützen die eingesetzten Tools in den Planungs-, Prüf- und Genehmigungsprozessen, um hierdurch eine effiziente und gemeinsame Projektabwicklung zu erreichen.

- Entscheide: Entscheidungen sollen faktenbasiert und zeitnah getroffen werden. Insbesondere Entscheidungen, die für den Baufortschritt massgeblich sind, sollen von Projektbeteiligten auf der Baustelle getroffen werden. Die Personen auf der Baustelle sollen nach Möglichkeit entsprechende Entscheidungskompetenzen haben.

- Fehlerkultur: Die Fehlerkultur soll geprägt sein von konstruktiven Ansätzen, um zukünftig Fehler zu vermeiden. Alle Projektbeteiligten sind bestrebt, eine solche Fehlerkultur in ihrer Organisation umzusetzen.

- Nachbarschaft: Die Bauarbeiten erfolgen über einen langen Zeitraum in einem dicht besiedelten Raum, auch in der Nacht und an Wochenenden. Die Projektbeteiligten werden mit Privatpersonen, Unternehmungen und Gemeinden entlang unserer Baustellen ein partnerschaftliches Verhältnis basierend auf definierten Verhaltensregeln pflegen. Dieses soll durch gegenseitige Rücksichtnahme und Verständnis geprägt sein.

- Nachtragsmanagement: Die Projektbeteiligten fokussieren sich auf zeitnahe Bearbeitung von Nachtragsangeboten/-forderungen. Dabei wird auf ein taktisches Geltendmachen, bzw. Prüfen verzichtet.

- Qualitätsmanagement: Ziel der Beteiligten ist es, für das Qualitätsmanagement alle Prozesse für beste Rahmenbedingungen rechtzeitig zu installieren, um eine hochwertige Erbringung der Leistungen zu gewährleisten. Die Prozesse und Rahmenbedingungen werden rechtzeitig geplant, zwischen den Beteiligten abgestimmt und kontinuierlich fortgeschrieben.

- Störungen im Bauablauf: Die Projektbeteiligten vermeiden terminkritische Störungen des Bauablaufs. Sie werden sich deshalb bemühen, potenzielle Störungen frühzeitig zu erkennen, zu kommunizieren und gemeinsam Lösungen für ihre Vermeidung und/oder die Minimierung der Folgen zu erarbeiten.

- Streitschlichtung: Es wird ein Streitschlichtungsverfahren vereinbart.

- Verantwortlichkeiten: Die Projektbeteiligten werden die Verantwortlichkeiten im Projekt bereits zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses personenbezogen klarstellen und zuordnen. Die entsprechenden Kommunikationsebenen werden durch die verantwortlichen Personen eingehalten.

Die Projektbeteiligten werden zum Erreichen eines gemeinsamen Verständnisses für eine gute Projektkultur bei Projektstart die hierfür massgeblichen Grundsätze in einem Startgespräch erörtern und als Grundlage für das Handeln, im Sinn einer Charta für eine gemeinsame Projektkultur unterschreiben. Die Projektbeteiligten werden diese Grundsätze in regelmässigen Abständen überprüfen und bei Bedarf anpassen.

Nachhaltigkeit

Die SBB hat in ihrer Strategie 2030 auch ökologische Nachhaltigkeitsziele festgelegt. So müssen Bauprojekte zu Netto-Null, Kreislauffähigkeit und zum Erhalt der Biodiversität beitragen. Die dafür nötigen und machbaren Nachhaltigkeitsmassnahmen wurden bereits in der Projektierung umgesetzt und werden in der Ausschreibung berücksichtigt.


Auftraggeber: Dezentrale Bundesverwaltung / öffentlich rechtliche Organisationen
Kategorie: Vorankündigung
Sprache: de
Tags:
  • 45000000: Bauarbeiten
Gruppen:
  • CW: Bauarbeiten
Untergruppen:
  • CW-O: Sonstige
(gemäss Klassifizierung it-beschaffung.ch)
Lots :
  • Lot 140:

    Winterthur
    Beschreibung siehe Ziffer 2.4

  • Lot 141:

    Tössmühle
    Beschreibung siehe Ziffer 2.4


Weitere Informationen

Generelle Teilnahmebedingungen:

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Kontakt

SBB Bauprojekte Region Ost
Vulkanplatz 11
8048 Zürich
E-Mail-Adresse:  
urs.honold@sbb.ch