PostAuto betreibt heute rund 2300 Chauffeurverkaufsgeräte verschiedener Hersteller als primären Vertriebskanal.
Aufgrund der Erkenntnisse in Zusammenhang mit COVID-19, den Veränderungen der Tariflandschaft sowie der Lebensdauer der Verkaufsgeräte hat sich PostAuto für die Zeitspanne 2025 – 2035 für eine sg. «Duale Vertriebsstrategie in FZ» entschieden. Mit dieser Strategie sollen die Bestellerbedürfnisse bestmöglich bedient werden können.

Dual bedeutet in diesem Zusammenhang:
-Längerfristige Ablösung des Ticketverkaufs ab Kasse im Fahrzeug
-Förderung des Selbstbedienten Vertriebs eines Minimalsortiments über einen sogenannten Mini-Automaten
PostAuto möchte mit dem vorliegenden RFI einen aktuellen Marktüberblick erhalten und abklären, inwiefern die nachfolgend beschriebenen Anforderungen an ein mobiles Mini-Ticket-Verkaufsgerät erfüllt werden. Zusätzlich sollen Machbarkeit und Möglichkeiten des Modells „TVMaaS – Ticket Vending Machine as a Service“ geklärt werden.

Grobanforderungen:
Postauto möchte für ihre Kunden einen einfachen selbstbedienten Verkaufskanal für mobile und stationäre indoor-Standorte. Im Fahrzeug soll max. ein Miniautomat installiert werden. Die stationären Verkaufsgeräte wären für Orte an Postverkaufsstellen für den selbstbedienten Verkauf vorgesehen.

Mit diesem RFI soll geprüft werden, welche Lösungsmöglichkeiten der Markt bietet und inwiefern diese mit den Bedürfnissen von PostAuto übereinstimmen. Dies ist der vorbereitende Schritt zur Festlegung der formalen Schritte der Beschaffung. Gestützt auf die Auswertung des RFI kann es zu Anpassungen der Bedürfnisse und Anforderungen von PostAuto kommen. Auch impliziert dieser RFI nicht, dass es in jedem Fall zu einer Beschaffung kommen wird.

Der Ticketverkauf via Miniautomat muss intuitiv und selbsterklärend bedienbar sein für Erwachsene (vor allem Senioren), welche nicht digital unterwegs sind, für Kinder sowie für Touristen und Personen mit Einschränkungen.

Es wird ein eingeschränktes Sortiment angeboten, reduziert auf Einzeltickets (keine Abos, keine Mehrfahrtenkarten usw.), welche auf Sicherheitspapier ausgegeben werden (nur einen Drucker). Diese Einzeltickets sind per Streckeneinstieg oder auch per Produkteinstieg (linienbasiert) verfügbar, die Verkaufs-Daten sollen ausschliesslich via NOVA-Schnittstelle bezogen und rückgemeldet werden. Der Kunde kann mehrere Tickets («Warenkorb») mit verschiedenen Ausprägungen (ganz / halb / Hund / Velo) kaufen. Optional, in einem möglichen weiteren Ausbauschritt soll das Lesen und Referenzieren auf der Swisspasskarte und/oder auf einen EMV Chip/Applet möglich sein.

Der Kunde bezahlt ausschliesslich kontaktlos und bargeldlos. Die Zahlungs-Abwicklung soll via Anbindung Matchpay der SBB sichergestellt werden.

Der Automat soll im Schadensfall einfach und schnell ausgebaut werden können. Störungen sollen weitmöglichst via Fernzugriff behoben werden. Das Datenmanagement (Verkaufsdaten, Betriebs-KPIs) sowie das Layout für die Tickets werden weiterhin durch Postauto betrieben (Layouteditor).

Als weitere Option wünscht sich PostAuto einen Vorschlag für einen modularen Entwerter, welcher direkt am Automaten befestigt werden kann und die Informationen davon bezieht.

Fragen zum RFI sind direkt in der Ausschreibungsplattform simap.ch bis spätestens 27.09.2022 zu stellen. Es werden keine telefonischen oder mündlichen Auskünfte erteilt. Die Beantwortung der Fragen erfolgt am 30.09.2022 direkt im Frageforum in der Ausschreibungsplattform simap.ch . Verspätet eintreffende Fragen werden nicht mehr beantwortet.

Aufgrund der geltenden Ausschreibungs-Vorgaben behält PostAuto sich vor, die Erkenntnisse aus diesem RFI im Falle einer öffentlichen Ausschreibung den Anbietenden zur Verfügung zu stellen.